Bei Bayer könnten dank andauernder Rechtsstreitigkeiten bei Monzanto Sonderabschreibungen auf den Goodwill anstehen und das nicht gerade im kleinen Rahmen. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass diese Abschreibungen im oberen einstelligen Milliarden Bereich liegen werden. Aber was bedeutet das im Detail? Um das zu erklären, möchte ich erstmal den Begriff Goodwill definieren und erklären.
Goodwill ist Englisch für Firmenwert. Dieser Firmenwert ist allerdings kein selbsterschaffener Firmenwert (dieser kann bilanziell nicht angesetzt werden), sondern ein Firmenwert der durch Zukauf entsteht. Das ganze kann man sich so Vorstellen, beim verkauf einer Firma wird der Buchwert ermittelt und die Schulden festgestellt, man zieht die Schulden vom Buchwert ab und wenn der Kaufpreis über diesem ermittelten Wert liegt, wird diese Differenz als Goodwill in Bilanz aufgenommen, dieser wird dann regulär über 10 Jahre abgeschrieben. Merkt man aber, dass dieser Aufschlag bzw. der Markenwert nicht mehr so viel Wert ist wie am Tag der Transaktion, so muss man diesen über eine Sonderabschreibung sofort im Wert mindern. Dies merkt man dann am EBIT, also am Unternehmensgewinn for Steuern.
Beziehen wir nun das ganze auf das Beispiel Bayer. Als Bayer Monzanto übernahm, wurde der Goodwill mit 24 Mrd. € beziffert, wenn wir diesen nun um 8 Mrd € abschreiben müssen, fällt ein beachtliches Stück dieses Wertes weg, welchen man bezahlt hat, obwohl klar war, dass diese Rechtsstreitigkeiten anstehen. Aber die ganze Thematik hat keinen Einfluss auf die Bonität des Konzerns, da es sich hierbei wie gesagt nur um einen Buchwert handelt. Aber am Ende spürt es das Unternehmen dennoch, auf 3 Jahressicht hat das Unternehmen ca. 60% an Wert verloren.